Wie kann ich als Angehöriger mit einem Betroffenen umgehen?

Sowohl für die Familie, Partner, Freunde und Kollegen als auch für die von der Krankheit betroffenen Person bedeutet eine psychische Erkrankung eine tiefgreifende Veränderung in der Beziehung.

Das verunsichert, der Umgang mit Gefühlen wird schwierig, Ohnmacht kommt auf. In solchen Situationen sind die Angehörigen oft überfordert, Schuldgefühle über das eigene Verhalten oder gar Ärger über die erkrankte Person können sich entwickeln. Hält die depressive Phase länger an, stellen sich Überlastung und Erschöpfung ein.

Nachfolgende Anregungen können Ihnen helfen, den Umgang mit betroffenen Angehörigen zu erleichtern:

  • Depression als behandelbare Krankheit akzeptieren
  • Einfühlsam auf die Erkrankung reagieren
  • Offenes Gespräch über Ängste, Zweifel, Schuldgefühle, fördern und suchen
  • Informationen über Krankheitsbild, Verlaufs- und mögliche Therapieformen einholen
  • Ärztliche und psychotherapeutische Behandlung begleiten
  • den Betroffenen in seinen Bemühungen unterstützen
  • an den krankheitsbedingten Schwierigkeiten Anteil nehmen
  • Grenzen der eigenen Belastbarkeit erkennen
  • Eigene Interessen wahrnehmen, sich selber Gutes tun
  • Hilfsnetzwerk von Familienangehörigen, Freunden, Bekannten und Fachleuten aufbauen

Die von einer Depression betroffenen Menschen, gerade auch Kinder und Jugendliche, stossen in unserer Gesellschaft immer noch auf Unverständnis und Vorurteile, erfahren täglich Diskriminierung und Stigmatisierung. Psychisch kranke Menschen werden als unberechenbar, gefährlich und gewalttätig eingestuft und als Folge davon, deren Lebensziele eingeschränkt. Je ausgeprägter die gesellschaftlichen Vorurteile gegenüber den Betroffenen ausfallen, und je stärker sie dazu im Alltag Ablehnung erfahren, desto eher entwickelt sich das Stigma zu einer zusätzlichen Belastung für Betroffene und Angehörige.

Weiterführende Informationen und Adressen zur Unterstützung finden Sie hier.