Unser Ziel
Als kantonales Netzwerk verfolgen wir die Verbesserung der Versorgung mit Früherkennung und Frühintervention von depressiv erkrankten Kindern- und Jugendlichen und ihren Angehörigen sowie die Suizidprävention im Kanton Bern.
Mehr als 50% aller psychischen Erkrankungen treten erstmals im Alter zwischen 12 und 25 Jahren auf. Depression gehört dabei zu den mit am häufigsten psychischen Erkrankungen in der Schweiz und führt zu einer starken Beeinträchtigung.
Depression kann jeden treffen, unabhängig von Alter, Beruf und sozialem Stand. Hier gibt es ausführliche Informationen über die Krankheit Depression.
Depression hat viele Gesichter und zeigt sich auf verschiedene Art und Weise. Hier finden Sie ausführliche Informationen zum Symptombild der Depression.
Depression ist behandelbar – sind Sie selbst betroffen oder Angehöriger eines Betroffenen und suchen Sie Informationen und Hilfe? Hier finden Sie Hilfsangebote und Unterstützungsmöglichkeiten im Kanton Bern.
In den letzten zwei Posts habt ihr schon einiges über Autismus erfahren. Heute schauen wir uns das Kernsymptom «Qualitative Beeinträchtigung in der Interaktion» von Autismus genauer an.
🤝Bei der Interaktion mit anderen Menschen spielen die Mimik und Körpersprache des Gegenübers eine entscheidende Rolle. Grundsätzlich unterstreichen wir mit unserem (nonverbalen) Verhalten, was wir unserem Gegenüber sagen bzw. übermitteln wollen. Bei Menschen mit Autismus kann es sein, dass die Mimik nicht in dieser üblichen Weise eingesetzt wird. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass eine Person innerlich lacht und gut drauf ist, aber dabei ein ernstes Gesicht macht oder eben auch genau umgekehrt. Dementsprechend ist es für das Gegenüber dann schwierig zu erkennen, was die Person will oder wie es ihr geht. Die Sprache dient dann grösstenteils, um Informationen auszutauschen, da das nonverbale Verhalten eben oft nicht berücksichtig werden kann.
🙅♀️Auch die Gestik wird von Menschen genutzt, um unsere Worte zu untermalen. Bei Menschen mit Autismus ist die Gestik oft entweder nicht vorhanden bzw. wird einseitig oder ungewöhnlich eingesetzt. Es kann sein, dass die Gestik sehr gleichbleibend ist. Zum Beispiel könnte eine Gestik immer gleich eingesetzt werden unabhängig davon, ob Trauer, Wut oder Freude ausgedrückt wird.
🔎Bei Spezialinteressen kann die Beeinträchtigung in der Interaktion zum Teil wegfallen. Spezialinteressen können in den verschiedensten Gebieten sein, zum Beispiel Dinosaurier, Flugzeuge, Insekten, Comics und vieles mehr. Wichtig dabei ist, dass das Interessengebiet genaue Regeln und eindeutige Begriffsbezeichnungen bietet. Dadurch kann man Gelerntes schnell wiedererkennen und sich dies ohne andere Menschen beibringen und dann auch nutzen. Wenn man ein Spezialinteresse hat und auch das Bedürfnis viel darüber zu reden, dann kann es sein, dass man plötzlich viel mehr Mimik und Körpersprache zeigt.
👆Falls euch die anderen Kernsymptome oder allgemeinere Infos wie die Diagnosekriterien von Autismus interessieren, dann schaut doch unsere letzten zwei Posts zu Autismus an.
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🔙Letze Woche habt ihr mehr darüber erfahren, was Psychotherapie genau ist. Heute stellen wir euch die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) vor.
🏁Ziel der KVT ist es, die momentanen Symptome einer betroffenen Person zu verringern. Gemeinsam mit der betroffenen Person werden individuelle Ziele festgelegt, an denen gemeinsam gearbeitet wird. Dabei wird die betroffene Person dabei unterstützt, die eigenen Probleme wieder selbständig lösen zu können. Die Therapie wird deshalb oft auch als «Hilfe zur Selbsthilfe» beschrieben.
Bei der KVT werden sowohl das «innere Verhalten», wie z.B. Gedanken und Gefühle, als auch das sichtbare, äussere Verhalten mit einbezogen, wie z.B. zittern oder weinen. Fokus bei der Therapie ist, ungünstige und belastende Überzeugungen zu erkennen und diese zu verändern.
💭Um die Überzeugungen zu verändern, werden u.a. Problemlösetrainings, Rollenspiele sowie die Konfrontation mit auslösenden Reizen angewandt. Eine davon ist die systematische Desensibilisierung. Diese wird vor allem bei der Therapie von Ängsten und Phobien verwendet. Dabei muss der:die Patient:in zuerst eine Angsthierarchie erstellen und auflisten was ihnen am wenigsten und was ihnen am meisten Angst macht. Danach werden verschiedene Entspannungstechniken erlernt. Schliesslich kommt es zu der Konfrontation mit dem Angstreiz in Gedanken, wobei man mit dem am wenigsten angstauslösenden Reiz beginnt. Die Schwierigkeit wird zunehmend gesteigert, wenn die betroffene Person dazu bereit ist. Ziel ist es dabei das der:die Patient:in die gelernten Entspannungstechniken anwenden kann, um sich zu beruhigen. Am Schluss erfolgt dann noch die Konfrontation mit dem angstauslösenden Reiz in der Realität.
📄Die KVT ist eine der am besten, wissenschaftlich untersuchten Therapien. Sie eignet sich unter anderem besonders gut zur Behandlung von Ängsten, Depressionen, Zwängen, sozialen Unsicherheiten, aber auch für diverse andere Erkrankungen. Zudem ist die für Kinder, als auch für Jugendliche und Erwachsene geeignet.
🔜In der nächsten Woche wirst du mehr zu der systemischen Therapie erfahren.
❓Ca. 1% der Kinder und Jugendlichen haben Autismus. Aber welche Kriterien müssen eigentlich erfüllt sein, damit die Diagnose Autismus vergeben wird?
📖Im DSM-5 (Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen), einem Standardwerk für die Klassifikation psychischer Erkrankungen, sind die Kriterien für Autismus unter dem Begriff «Autismus-Spektrum-Störung» (ASS) zusammengefasst. Es gibt hier keine Unterteilung mehr in verschiedene Typen, wie z.B. den atypischen Autismus oder das Asperger-Syndrom.
👉Auf den Slides findest du die zwei Hauptkriterien für ASS nach dem DSM-5 mit verschiedenen Beispielen für Symptome.
👶Für die Vergabe eine Diagnose müssen die Symptome bereits in der frühen Entwicklungsphase einer Person vorliegen, aber sie können sich teilweise auch erst später bemerkbar machen. Dies kann daran liegen, dass manche Betroffene sogenannte Kompensationsstrategien entwickeln, die es ihnen ermöglichen ihre Symptome unbemerkbar zu machen. Ein weiterer Grund kann sein, dass sich die Symptome erst zeigen, wenn die Anforderungen in sozialen Interaktionen immer höher werden. Weiter müssen die Symptome ein Leiden auslösen, oder dazu führen, dass die betroffene Person in verschiedenen Lebensbereichen beeinträchtigt ist.
📽Hier findest du ein Video mit einer betroffenen Person und kannst mehr darüber erfahren, wie sich ein Leben mit Autismus anfühlt https://www.instagram.com/tv/CiiBhVus2rJ/?igshid=MDJmNzVkMjY%3D.
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❓ Was ist Psychotherapie eigentlich? Wie definiert man sie? Und welche Ziele verfolgt sie? Um diese Fragen geht es im heutigen Post.
🎯 Vereinfacht kann man sagen, dass die Psychotherapie eine Anleitung zur Selbsthilfe ist. Dieser Prozess wird von dem/ der Psychotherapeut:in durch ihre Fachkompetenz gesteuert. Das heisst, die Psychotherapie befähigt Personen dazu, ihre psychischen Krisen eigenständig zu bewältigen. Dies wird vor allem mit einer Fachperson mittels Gespräche und Übungen durchgeführt, damit der Leidensdruck und die Symptomatik reduziert werden können.
🚫 Entsprechend sind beispielsweise berufliche Coachings, Erziehungsberatung und Paarberatung keine Psychotherapie, da es sich hierbei nicht um die Behandlung von psychischen Störungen handelt.
🔎 Je nach Problematik wird der Fokus der Psychotherapie angepasst. Beispielsweise sind bei der Depression die folgenden Elemente in der Psychotherapie besonders entscheidend: das Kennenlernen der eigenen Gefühle, der Umgang mit unangenehmen Gefühlen und Gedanken, der Umgang mit Stress und die Fähigkeit, Probleme zu lösen, der Zusammenhang von unangenehmen Gedanken, Gefühlen und Verhalten erkennen, und der Aufbau von angenehmen Erfahrungen und Aktivitäten.
In den folgenden Posts werden euch die verschiedenen Therapiearten näher gebracht.
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💡Der heutige Post ist der Einstieg ins Thema Autismus und gibt einen kurzen Überblick zur Thematik. In den folgenden Wochen werden einzelne Aspekte vertieft in unseren Posts aufgegriffen.
❓Was bedeutet Autismus?
Der Begriff Autismus bedeutet Selbstbezogenheit und kommt vom griechischen «autos», was übersetzt «selbst» heisst. Mit dem Begriff ist eine Loslösung von der Wirklichkeit gemeint, sodass das Innenleben überwiegt.
Es gibt verschiedene Ausprägungen von Autismus, die unter dem Begriff «Autismus-Spektrum-Störungen» zusammengefasst werden. Die Einstufung erfolgt nach Schweregrad, wobei unterschieden wird, wie viel Unterstützung eine Person benötigt.
Man geht davon aus, dass mindestens eines von 160 Kindern von einer Autismus-Spektrum-Störung betroffen ist.
❓Was sind die Kernsymptome von Autismus?
Gekennzeichnet sind Autistische Störungen durch Auffälligkeiten in der sozial angemessen Kommunikation und der allgemeinen Kommunikation mit anderen Menschen. Es fällt schwer die Emotionen und Verhaltensweisen anderer zu erkennen, zu deuten und die entsprechenden Schlüsse daraus zu ziehen. Zudem ist die Kommunikation und Sprache in ihrer Qualität beeinträchtigt und es wird ein eingeschränktes, repetitives und stereotypisches Verhalten gezeigt.
🔜Nächste Woche im Post zu Autismus erfahrt ihr mehr darüber, wie die Diagnosestellung abläuft und welche Kriterien dabei angewendet werden.
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💬Depression wird als Volkskrankheit bezeichnet. Kein Wunder – denn jede fünfte Person erkrankt einmal im Leben an einer Depression. Aber Depression betrifft nicht nur die Erkrankten selbst, sondern auch ihre Angehörigen. Vor allem Kinder psychisch kranker Eltern gehören zur Risikogruppe: die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind psychisch kranker Eltern auch an einer Depression (oder einer anderen psychischen Störung) erkrankt, liegt zwischen 10-40%. Jedes 4. Kind, dass unter einer psychischen Erkrankung leidet, hat ein Elternteil, der ebenfalls daran erkrankt ist.
👥Sowohl Betroffene als auch Angehörige müssen sich mit dem Leiden und den Schwierigkeiten der psychischen Krankheit auseinandersetzen. Als Angehörige*r führt diese Auseinandersetzung selbst zu einer Belastung und man hat den Wunsch zu helfen, aber weiss nicht wie. Für Kinder psychisch kranker Eltern ist es vielfach noch schwieriger, da die Kinder noch zu jung sind, um ein Verständnis davon zu haben, geschweige denn zu wissen, ob und wo man Hilfe holen könnte. Daher ist es wichtig, dass Kinder psychisch kranker Eltern und Angehörige sich informieren und mit der Belastung auseinandersetzen können, wenn sie das wollen.
🗣Leidet ein Elternteil von dir an einer Depression? In diesem Post werden mögliche Anlaufstellen genannt, bei denen du dich melden kannst, und die dir in Krisen weiterhelfen können. Hol dir Hilfe, falls du sie brauchst und sprich darüber. Du hast jedes Recht dazu und bist es wert, gehört zu werden.
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❗In einem früheren Post habt ihr bereits erfahren, wie man ein Burnout vorbeugen kann (siehe Post vom 7.2). Es gibt jedoch auch Faktoren, die dessen Entstehung begünstigen können.
Risikofaktoren:
♀️Das Geschlecht: Frauen leiden im Vergleich zu Männern häufiger unter Burnout. Die Gründe dafür sind jedoch nicht eindeutig.
😟Stress: Anhaltendes Stresserleben, vor allem am Arbeitsplatz oder in der Schule, begünstigt die Entwicklung eines Burnouts.
🙇Druck: Der Druck, der ein/e Betroffener/e von der Schule aber auch von den Eltern wahrnimmt, hat ebenfalls schlechte Auswirkungen auf das Wohlbefindens eines Kindes und kann deshalb auch zu einem Burnout führen.
🤨Persönlichkeit: Es wurde beobachtet, dass einige Persönlichkeitseigenschaften bei Leuten mit einem Burnout, vermehrt auftreten. Dazu zählt beispielweise Perfektionismus. Perfektionisten sind sehr leistungsorientiert, was in extremen Fällen zu Arbeitssucht, Versagensangst, Angst, Fehler zu machen und die Erwartungen nicht zu erfüllen, sowie auch zu Burnout führen kann. Zudem sind Menschen, die stark neurotisch, das heisst emotional instabil sind, auch einem höheren Burnout-Risiko ausgesetzt. Der Grund dafür liegt darin, dass sie ängstlicher und unsicherer sind und oft weniger gut mit Stress umgehen können.
🙍♂️Mangelnde Unterstützung: Hat ein/e Betroffener/e wenig Unterstützung in seinem sozialen Umfeld, beispielsweise von den Eltern, Freunden, Lehrern usw. fehlt dadurch eine wichtige Ressource. Aus diesem Grund ist eine mangelnde Unterstützung ebenfalls ein Risikofaktor für ein Burnout.
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🎥 Dieser Kurzfilm der Kinderseele Schweiz stellt die Situation von Kindern und Jugendlichen mit depressiven Eltern dar. Im Video zu sehen ist Emily, ihre Mutter ist depressiv. Sie erzählt, wie sie damit umgeht und wie die Situation in ihrer Familie ist.
🙋🏼 Falls du selbst in dieser Situation bist oder jemanden kennst, melde dich bei der kostenlosen online Beratung von der Kinderseele Schweiz. Nutze dazu den folgenden Link.
https://www.kinderseele.ch/angebote/beratung/e-beratung/
➡️ Weitere Videos von Betroffenen und deren Kindern findest du unter https://www.youtube.com/iksinstitutkinderseeleschweiz
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❗️Vorurteile Burnout
❓Burnout ist lediglich Erschöpfung und kann mit Urlaub geheilt werden
🏖️Dies stimmt nicht. Während normale Erschöpfung mit der Zeit wieder vergeht, bleibt ein Burnout längerfristig und Ruhe oder Ferien allein reichen nicht aus, um es zu heilen. Ein unbehandeltes Burnout kann sich zu einer schweren Depression entwickeln oder andere psychische und somatische Folgeerkrankungen mit sich bringen.
❓Burnout ist eine Modekrankheit
🦠Diese Aussage ist nicht wahr. Da Burnout zum Teil auch als Synonym für andere Krankheiten verwendet wird, kann es so erscheinen, als ob es zu einer Häufung der Erkrankung kommt, da andere Krankheiten mit dem Burnout-Begriff beschrieben werden. Die Symptome und Eigenschaften von einem Burnout werden schon sehr lange beschrieben. Der Begriff des Burnouts gibt es auch schon seit den 70er Jahren. Burnout ist demnach nicht eine neue Erscheinung.
❓Personen mit einem Burnout sind zu faul zum Arbeiten
🛌Dies stimmt nicht. Personen mit einem Burnout arbeiten eher zu viel gearbeitet wird und werden durch den Stress immer noch mehr angekurbelt, bis der Zusammenbruch kommt. Es sind zudem meist Leistungsorientierte Menschen, welche an einem Burnout erkranken, da sie oft auch unter hohen Erwartungshaltungen und hohem Leistungsdruck leiden. Daher kann nicht gesagt werden, dass Personen die an einem Burnout erkrankt sind, zu faul sind zum Arbeiten.
🔜In einem nächsten Post wirst du mehr darüber erfahren, was die Risikofaktoren eines Burnouts sind.
👨👩👧👦Das Risiko an einer Depression zu erkranken, ist erhöht, wenn eine Person aus der Verwandtschaft an einer Depression leidet. Insbesondere erstgradige Verwandte von Depressiven (z.B. Geschwister und Kinder) haben ein erhöhtes Risiko an einer Depression zu erkranken.
👉Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder depressiv erkrankter Eltern selbst an einer Depression erkranken, ist 8.7-mal höher als bei Kindern gesunder Eltern. Auch das Risiko an einer Angststörung zu erkranken, ist bei Kindern depressiver Eltern um fast das 7-fache erhöht. Ein noch höheres Risiko besteht für Kinder, deren Eltern mit einer bipolaren Störung diagnostiziert worden sind, ebenfalls an einer bipolaren Störung zu erkranken (s. Post «Bipolare Störung»).
🧬Das Risiko an einer Depression zu erkranken ist bei eineiigen Zwillingen, die also identisches genetisches Material aufweisen, deutlich höher als bei Geschwistern, die weniger genetisches Material teilen. Diese Erkenntnisse bestätigen, dass unsere Gene einen Einfluss auf die Entstehung einer Depression haben.
👩👦Nicht nur die Genetik, sondern auch Umweltfaktoren beeinflussen die Weitergabe einer Depression von den Eltern an ihr Kind. Beispiele für Einflüsse aus der Umwelt sind die Interaktionen zwischen den Eltern und ihrem Kind, die Qualität der Paarbeziehung der Eltern und das Klima in der Familie. Bei der Entstehung einer Depression findet also ein komplexes Zusammenspiel zwischen Genetik und Umwelt statt. So kann es sein, dass ein Kind trotz einer genetisch vererbten Vulnerabilität (s. Post «Vulnerabilität und Stress») für eine Depression nicht an einer Depression erkrankt, da eben auch Umweltfaktoren mitbestimmen, ob sich eine Erkrankung entwickelt.
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😟Der Umgang mit einem «Burnout» ist für Betroffene sehr schwierig. Oft stellen sich Betroffene die Frage «Was kann ich tun?».
Besonders der Mangel an Energie und die (emotionale) Erschöpfung lässt Betroffene daran zweifeln, dass sie etwas dagegen tun und diesen Zustand verändern können, da sie überfordert sind. Welche Warnsignale es bei einem «Burnout» gibt, kannst du auf den Slides nachlesen.
🗣Was kannst du konkret tun? Eine Entlastung kann ein Gespräch mit Kolleg*innen sein, welche vielleicht nachvollziehen können, was man gerade durchmacht. Ebenfalls kann es hilfreich sein, das Gespräch mit den eigenen Arbeitgeber*innen zu suchen. Eine Befreiung von gewissen Aufgaben könnte eine erste Unterstützung bieten. Eine Möglichkeit ist auch, eine berufliche Auszeit zu nehmen.
💡Wie schon erwähnt, kann es entlastend sein, offen über ein «Burnout» zu kommunizieren, vor allem bei einer Rückkehr in den Berufsalltag nach einer Auszeit. Dabei muss ein gewisser Teil des Selbstschutzes abgelegt werden, was nicht einfach ist. Auf den Slides findest du weitere Tipps für einen Wiedereinstieg in den Berufsalltag nach einem «Burnout».
👩⚕️Wenn dem «Burnout» eine Erkrankung wie eine Depression zugrunde liegt, dann muss eine professionelle Behandlung aufgesucht werden.
👉In unserem Highlight «Hilfe», sowie in weiteren unserer Posts findest du viele Hilfsangebote. Auf der folgenden Webseite findest du ausserdem weitere Informationen und sofortige Hilfe in Form einer kostenpflichtigen Hotline:
https://www.notruf-burnout.ch/
💭Nächsten Dienstag erfährst du mehr über bestimmte Vorurteile eines «Burnouts».
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❓Was bedeutet es, wenn die eigenen Eltern Depression haben?
Im heutigen Post schauen wir uns an, was es für Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche haben kann, wenn die Eltern oder ein Elternteil von Depression betroffen sind.
👶Schon im sehr jungen Alter kann die Depression der Eltern einen Effekt auf die Kinder haben. So kann es den Eltern zum Beispiel schwer fallen, ihre eigenen Reaktionen zu zeigen oder auf die Emotionen des Kindes angemessen zu reagieren. Diese fehlende Reaktion auf das Verhalten der Kinder kann sich negativ auf die (emotionale) Entwicklung der Kinder auswirken.
🙇♀️Oft entwickeln die Kinder, in Familien mit einem depressiven Elternteil, auch schon früh ein hohes Verantwortungsbewusstsein. Wenn die Kinder das Gefühl haben sich um die Eltern kümmern zu müssen, kann es zu einer Rollenumkehr kommen. Die Kinder versuchen dann aktiv auf die Bedürfnisse der Eltern, oft auch die Anliegen der ganzen Familie, einzugehen und übernehmen somit die Rolle der Eltern. Diesen Prozess nennt man auch Parentifizierung.
❗Es ist wichtig zu beachten, dass eine elterliche Depression sich nicht immer gleich auswirkt. Es spielen viele Faktoren, wie zum Beispiel die Dauer der Erkrankung, das Alter des Kindes während der Erkrankung, das soziale Umfeld, ob beide Elternteile erkrankt sind und auch Persönlichkeitsfaktoren des Kindes eine Rolle.
👉Wenn du mehr zum allgemeinen Thema Depression in deinem sozialen Umfeld wissen möchtest, schau dir unseren Post «Unterstützung für Angehörige» vom 19.04.21 an. Dort findest du auch Infos zu Unterstützungsangeboten, denn auch wenn du nicht selbst von Depression betroffen bist, kann es helfen sich Unterstützung zu holen.
🔜Nächsten Donnerstag erfährst du mehr zur Erblichkeit von Depression.
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🔥Nachdem geklärt wurde, was ein Burnout ist und was der Unterschied zwischen einem Burnout und Depression ist, erfährst du im heutigen Post, welche Faktoren und Aktivitäten dich vor dem Ausbrennen bewahren können.
🤸Es gibt viele Aktivitäten, die allgemein helfen, wieder Energie zu tanken. Dazu gehören regelmässige Bewegung, was von leichter Aktivität wie Spazieren oder Fahrradfahren bis zu mindestens 2 Stunden oder mehr Sport in der Woche reichen kann (letzteres können Tätigkeiten wie z.B. Tanzen, Schwimmen oder Fussball sein). In einer Studie konnte gezeigt werden, dass bereits leichte Aktivität das Risiko für ein Burnout reduzieren kann.
😴Auch genügend Schlaf kann Burnout vorbeugen: Personen, die 7-9 Stunden in der Nacht schlafen sind weniger erschöpft haben damit auch ein kleineres Burnout-Risiko als Personen die weniger als 7 Stunden in der Nacht schlafen.
🧘♂️Ebenfalls können Entspannungstechniken helfen, mehr dazu findest du unter den Posts vom 29. September 2022, vom 30. November 2021 oder vom 10. August 2021. Diese Techniken, die Achtsamkeitsübungen beinhalten, können effektiv zu weniger Erschöpfung führen und Burnout verhindern.
👭Enge Bezugspersonen wie die Familie oder Freunde sowie sich von diesen Personen wertgeschätzt und akzeptiert zu fühlen, kann ebenfalls vor einem Burnout schützen. Auch Ressourcen können helfen: Sich selber gegenüber positiv und optimistisch eingestellt sein; die eigenen Fähigkeiten kennen und überzeugt sein, dass man schwierige Situationen meistern kann; und mögliche Wege kennen, die einem helfen, diese Situationen zu bewältigen.
👉Im nächsten Post erfährst du, wie man mit einem Burnout umgehen kann.
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